NIEDER-OLM – Gerade wird so einiges durcheinandergewirbelt–auch bei Ingeborg Brauburger. Alle Projekte sind erst einmal auf Eis gelegt. Im Januar hat die Kunsthistorikerin und Kunstpädagogin ihre eineinhalb jährige Weiterbildung „Kreativ-und Musiktherapie“ abgeschlossen und neue Projekte angekurbelt. Wie kommt sie dazu, wo sie bis dato im eigenen Kulturbüro eher Ausstellungen organisiert und Kunst-Workshops gegeben hat?
Vor knapp zehn Jahren beginnt Ingeborg Brauburger mit ersten Workshops in der Kunst- und Museumspädagogik – in einigen Mainzer Museen und in der Kulturschmiede JUNGE KUNST in Nieder-Olm, in der sie bis Ende 2019 die Ausstellungen für einige Jahre mit kuratiert. Bis 2017 ist sie auch im Pool der Akteure von „Jedem Kind seine Kunst“,einem Programm des Kultusministeriums, dass die künstlerische Arbeit in Schulen und Bildungseinrichtungen fördert. Immer wieder stellt sie fest, wie beruhigend das künstlerische Tun auf das Verhalten der Kinder und Jugendlichen wirkt. Oftmals mutieren da umtriebige und zappelige Kinder zu konzentrierten und aufmerksamen kleinen Künstlern. Dem geht sie nach, recherchiert und findet in Artikeln und medizinischen Studien zum Thema genau das wieder, was sie in der Praxis erlebt. Die heilende und therapeutische Wirkung von Kunst, die wissenschaftlich belegt ist. Gerade die Gehirnforschung hat dazu in den letzten Jahren erstaunliche Erkenntnisse hervorgebracht. Dasselbe gilt auch für die Musik. Und da Ingeborg Brauburger selber gerne musikalisch unterwegs ist, hat sie neben der Kunst ein weiteres Feld für ihre berufliche Aktivität entdeckt. So schließt sich der Kreis.
Parallel dazu öffnet sich eine weitere Tür. Mit Ulrike Rooney, die einige Jahre schon als Life-und Kreativcoach praktiziert, konzipiert sie 2017 die Workshop-Reihe Kunst der Balance. Darin bringen die beiden klassische Coaching Themen mit künstlerischen Impulsen zusammen. Und so können die Teilnehmer sehr aktiv sein. Neben Theorie und Reflexion entstehen eigene Kunstwerke, es wird gestaltet, sich bewegt und gelauscht. Und da kreatives Tun viel einprägsamer ist als nur zuhören, werden die gewonnenen Erkenntnisse vom Gehirn tief und nachhaltig aufgenommen und verarbeitet.
Auch wenn das Corona-Virus vieles ausgebremst hat, eröffnen sich neue Möglichkeiten für Ingeborg Brauburger. So bietet sie Outdoor Coaching an – Walk and Talk in der Natur. Aber auch ihre Präsenz in den sozialen Medien baut sie aus und bietet eine Onlineausbildung „Kunstcoaching“ an.
Aber auch die ersten vor Ort Termine können ab sofort wieder stattfinden, wie etwa der nächste Workshop „Grenzen setzten – kunstvoll nein sagen“, der am 6. Juni von 10 bis 17 Uhr im Alten Rathaus in Nieder-Olm stattfindet.