Rück–Blick auf bewegende Wochen 

Bist du die letzten Wochen abgetaucht? Das hast du vielleicht auch gedacht. Kein Newsletter von mir kam mehr, kein Blog… Etwas gepostet habe ich.

Ja, ich war abgetaucht – und bin es irgendwie immer noch.

Es war eine Zeit mit vielen Herausforderungen, auch dem ein oder anderen Neuanfang und kostbaren Momenten. Und mit Begegnungen, die mich sehr berührt haben. Aber es fühlt sich alles gut an – weil ich ganz viel im Flow war. Hier rückblickend ein paar Einblicke.

Loslassen – und das Ende einer Ära

Ende September ist unsere liebe Nachbarin Ute nach Süddeutschland gezogen. Wir haben seit 2001 nebeneinander gewohnt, eine schöne Freundschaft ist da entstanden und es ist mehr schon schwer gefallen als sie sich verabschiedete. Und dann ist eine Woche später unser jüngster Sohn ausgezogen. Nach Mainz, in eine nette 5er Haus-WG. Recht hat er. Und er hat es wunderbar angetroffen. Doch Fakt ist: nach 27 Jahren mit Kindern fühlt sich das erstmal etwas „leer“ an in unserem Haus – wobei der Kühlschrank jetzt immer noch genauso voll ist, wenn ich mal für einen halben Tag unterwegs bin. Auch nicht schlecht. Und weniger Wäsche, Unordnung und Chaos. Aber dafür auch weniger Leben, laute Musik und Lachen.

Drei Kinder großzuziehen, ist schon eine Reise: voller Liebe, Anstrengung, Geduld und unvergesslicher Momente. Und jetzt? Jetzt ist es ruhiger und weniger strubbelig. Ich finde Loslassen tut weh, aber es ist auch eine Einladung für etwas Neues. Beruflich wie privat.


Workshops hinter Mauern – Kreativität als Schlüssel zur Zukunft

In der JVA Adelsheim habe ich Anfang November zum zweiten Mal in diesem Jahr mit jungen Inhaftierten gearbeitet. Drei Tage lang waren wir zusammen in einem Kreativ-Workshop mit dem Titel: „Gestalte dir deine Zukunft. Du bist kreativer, als du denkst.“

Es ist beeindruckend, was passiert, wenn junge Menschen, die auch in ihrem Denken oft „gefangen“ sind , plötzlich Räume entdecken, in denen sie gestalten können. Die acht jungen Männer haben auch hier wieder Ideen und Visionen für sich entwickelt, gezeichnet, geschreinert und geschraubt. Es war ein kleiner, aber kraftvoller Schritt – weg von dem, was war, hin zu dem, was sein könnte.

Ebenso zum zweiten Mal habe ich Mitte November einen Kreativ-Koaching-Tag mit Führungskräften der JVA Adelsheim gehalten. Mit zwölf Teilnehmern ging es um Themen, die heute wichtiger denn je sind: „Wie Werte verbinden“ und „Gewaltfreie Kommunikation“. Es war ein Tag voller Dialoge, Inspirationen, Einsichten – und der Erkenntnis, dass echte Führung nur dort gelingt, wo Werte klar sind und Kommunikation respektvoll bleibt. Auch in einem Umfeld, das oft anderes vermittelt. Natürlich wurde auch hier einiges kreativ umgesetzt.



Begegnung mit der Geschichte – Holocaust-Überlebende erzählen

Ein weiteres bewegendes Erlebnis war eine Veranstaltung Ende Oktober in Frankfurt, die mein Mann organisiert hat. Dort trafen fünf Holocaust-Überlebende auf Jugendliche, um ihre Geschichten zu erzählen und ins Gespräch zu kommen. Ihre Worte waren kraftvoll, die Botschaften unvergesslich. Es war ein lebendiges Erinnern und ein eindringlicher Appell, nie zu vergessen, was war – und gleichzeitig die Hoffnung auf ein besseres Morgen zu bewahren.


Coaching mit einem neuen Auftraggeber

Nach einer Schulung Ende Oktober bei www.vistage-germany.de  bin ich jetzt dabei eine Peer-Gruppe mit 8-14 ambitionierten Unternehmern und Unternehmerinnen aus dem Mittelstand hier im Raum Mainz/ Rheinhessen aufzubauen – immer nur eine Person aus jeder Branche. Wer mehr dazu wissen will und wer mir eine Empfehlung geben kann – sehr gerne, darüber würde ich mich freuen.  


Nieder-Olm leuchtet. Orange!

Am 25. November, dem internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen, wurde der Rathausplatz in Nieder-Olm orange illuminiert. Dieses Event habe ich in meiner Funktion als ehrenamtliche Gleichstellungsbeauftragte organisiert. Es war mehr als eine Lichtinstallation. Begleitet von weiteren Aktionen und einigen Gruppen, haben wir gemeinsam ein starkes Zeichen gesetzt: gegen Gewalt und für Gleichstellung. Es war eine von vier Veranstaltungen die im November/ Dezember zu dem Thema stattfanden.


Weihnachten naht!

Für mich waren die letzten Wochen vollgepackt mit tiefen Erfahrungen und Erlebnisse. Von einigen habe ich hier berichtet… es war noch mehr ;-). Aber jetzt kommt erstmal Weihnachten. Und etwas Ruhe und Festlichkeit in den Alltag. Wir feiern die Geburt Jesu, die vor 2000 Jahren so viel verändert, Licht und Hoffnung in die Welt gebracht hat (was Menschen daraus gemacht haben ist eine andere Sache ;-). Und Licht und Hoffnung brauchen wir alle, oder?

In diesem Sinne, frohe Weihnachten dir und ein zuversichtliches und gesegnetes 2025. Es wird und bleibt spannend.

Und danke, dass du mich auf meiner „Gedanken-Reise“ bis hierhin begleitet hast. 

Weihnachtlich-kreative Grüße,

Inge

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